Liebe Lesende unserer Homepage,
in der letzten Zeit, wohl eher schon seit Jahren, wird mir immer wieder bewusst, dass es nicht zu jeder Zeit so genau genommen wird mit der Wahrheit oder den richtigen Informationen über Begebenheiten, Charaktere oder Aussagen von oder über Menschen.
Das neudeutsche Wort „fake News“ ist die Bezeichnung für die falschen Aussagen. Durch die neuesten Anwendungen der „Künstlichen Intelligenz“ (KI) werden Bilder verfälscht und Zusammenhänge falsch wiedergegeben.
Und ich merke, dass ich genau aufpassen muss, was ich glauben kann und was wirklich richtig ist.
In den Nachrichten werden Kriegshandlungen beschrieben, die „nicht unabhängig bestätigt werden können“, in politischen Ansprachen werden Behauptungen z.B. über die MitbewerberInnen für ein Amt, in die Welt gesetzt oder vieles mehr.
Das Leben ist durch die KI nicht einfacher geworden und die Kontrolle über die vielen Schlagzeilen werden zunehmend anstrengender. Aber umso wichtiger ist es, nicht den Überblick zu verlieren über die Wahrheiten der Welt.
Hannah Arendt, eine 1906 in Hannover geborene politische Theoretikerin, hat einen Gedanken formuliert, der mir so einleuchtend ist und ich ihn gerne weitergeben möchte:
„Dieses ständige Lügen zielt nicht darauf ab, das Volk eine Lüge glauben zu machen, sondern darauf, dass niemand mehr irgendetwas glaubt. Ein Volk, das nicht mehr zwischen Wahrheit und Lüge unterscheiden kann, kann auch nicht zwischen richtig und falsch unterscheiden. Und ein solches Volk, das sich seiner Macht, zu denken und zu urteilen, beraubt sieht, ist auch, ohne zu wissen und zu wollen, dem Gesetz der Lüge vollständig unterworfen. Mit einem solchen Volk kann man dann machen, was man will.“
Diese Aussage nimmt vergangenen Zeiten auf und beleuchtet eine mögliche Zukunft, wenn wir nicht in der Lage sein sollten, über richtig und falsch oder Lüge und Wahrheit unterscheiden können.
Und das ist eine der Herausforderungen der Gegenwart. Wir können nicht mehr sagen: „wenn der das sagt, dann wird es schon stimmen“ oder „im Internet steht es geschrieben“ oder „was die Influencer sagen ist genau richtig“. Sogar einige Nachrichten in meinem Mailpostfach sind gefälschte Nachrichten von meiner Bank oder Wettbewerbern, die mir etwas verkaufen wollen, das ich nicht möchte…. Da gibt es eine lange Reihe von Beispielen, die uns im Internet die „Wahrheit“ verkaufen wollen. Der Realitätscheck ist hier notwendig und kostet Zeit und Kenntnis über die vorhandenen Möglichkeiten.
Für mich gab es schon manches Mal die Überlegung, lieber nicht ins Internet zu gehen oder die Schlagzeilen auf den Browserseiten nicht zu lesen, um der Versuchung zu entgehen, in eine Informationskette abzudriften, die mich nicht richtig informiert, sondern verwirrt.
Oder einfach keine Internetseiten nutzen oder nur eindeutig vertrauenswürdige Seiten. Das geht auch, aber ich denke, dass es auf jeden Fallsinnvoll ist zu lernen Inhalte kritisch zu betrachten und zu prüfen welcher Geist hier weht. Geht es hier um Hass, Rücksichtslosigkeit, Gier und Affekthascherei?
Die Nachrichten bei denen der Geist der Nächstenliebe, Solidarität, Menschenrechte und Toleranz herauszulesen ist, sind seltener, aber wahrhaftiger.
… und nicht immer alles glauben – machen wir bei „Aprilscherzen“ ja auch nicht.
Herzliche Grüße
Heike Rohdenburg